
Für Veranstaltungen jeden MICE-Formats ist der CO2-Fußabdruck ein wichtiger Maßstab für die ökologische Nachhaltigkeit. Durch jedes Handlungsfeld eines Events wie z.B. die Besuchermobilität, das Catering, die Location, der Hotelbetrieb oder die begleitende Agentur entstehen CO2-Emissionen. Über einen eventspezifischen CO2-Fußabdruck werden diese Emissions-Hotspots der Veranstaltung sichtbar und können mit Maßnahmen gezielt vermieden oder reduziert werden.
Was kann ich für eine CO2-Reduzierung tun?
1. Klimaschonende An- und Abreise der Gäste & Teilnehmenden
Abhängig von der Zielgruppe können unter anderem folgende Optionen angeboten werden:
- Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn z. B. für Selbstbucher
- Empfehlung zur Nutzung von Mobilitätsplattformen, um Anreisemöglichkeiten zu vergleichen z.B. www.anreise.com
- Empfehlung zur Bildung von Fahrgemeinschaften
- Organisation der gemeinsamen Anreise in Form von Bus Shuttles
Folgende Übersicht zeigt die Gegenüberstellung der verschiedenen Fortbewegungsmittel in Bezug auf den CO2-Ausstoß:

2. Nachhaltiges Catering
- Berücksichtigung von Faktoren wie Geschlecht, Alter, Anteil vegan & vegetarische Präferenz der Teilnehmenden bei der Mengenplanung
- Einsatz von saisonalen & regionalen Lebensmitteln
- Buchung von Flying Buffets oder Tisch- bzw. Menuservices, um Abfallmengen zu reduzieren
Folgende Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck nach Zusammensetzung der Speisen ergeben sich:
Anteil | Anteil | Anteil | |
Gemüse | 25 % | 33 % | 50 % |
Teigwaren | 25 % | 33 % | 50 % |
Fleisch | 50 % | 33 % | – |
CO2-Fußabdruck | 1.400 g CO2 | 1.000 g CO2 | 270 g CO2 |
Quelle: bttr.live |
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3. Abfallvermeidung und -reduzierung
Einrichtung eines Abfallvermeidungskonzeptes mit Dokumentationen und Nachweisen – sowie Schulungen des Eventteams. Bereits bei der Auswahl der eigenen Lieferanten & Dienstleister können hier in Sachen Verpackung und Produkte große Abfalleinsparungen und damit die Reduzierung von CO2-Emissionen erzielt werden.
Aktuelle Erhebungen des Österreichischen Umweltzeichens Green Meetings & Green Events zeigen auf, wieviel Müll, Abwasser und CO2-Emissionen jede/r Kongress- und Tagungsbesucher*in Durchschnitt verursacht:
- 3,5 kg Restmüll
- 5,5 kg Altpapier
- 100 Liter Abwasser
- 200 kg CO2
3. Auswahl der Location
Schon mit der Wahl der richtigen Location kann ein Veranstalter zur Schonung von Ressourcen und zur Verbesserung der CO2-Bilanz des anstehenden Events, der Tagung oder der Konferenz beitragen. Dabei können folgende Maßnahmen helfen:
- Betrieb mit 100% Öko-Strom
- Einsatz energieeffizienter Tagungs- und Veranstaltungstechnik
- Optimale Tageslichtnutzung & Einsatz modernster energiesparender Lichttechnik
- Heizenergieverbrauch aus ressourcenschonenden Quellen
Lesen Sie hier, was Locations tun können, um nachhaltiger zu operieren.
Darüber hinaus können Zertifizierungen bei der Auswahl hilfreich sein, die Hinweise darauf geben können, wie nachhaltig eine Location operiert. Diese Zertifikate kennzeichnen Event-Locations, Hotels, Gaststätten und Dienstleistungsunternehmen, die definierte Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen. Zu diesen Systemen gehören die EMAS-Registrierung, das Europäische Umweltzeichen, die Zertifizierung nach der ISO 14001 oder Green Globe.
Damit eine Veranstaltung klimaneutral wird, können die nicht vermeidbaren Emissionen durch einen Beitrag zu hochwertigen Klimaschutzprojekten (Golden Standard) ausgeglichen werden.
Klimaneutral veranstalten – Greenwashing vermeiden
Wer Klimaneutral veranstalten und wirtschaften möchte, für den gilt: vermeiden! – reduzieren! – kompensieren!
Nur eine CO2-Kompensation durchzuführen, ohne etwas in Bezug auf die Ökologie bei der Eventkonzeption zu verändern, bezeichnet man übrigens als Greenwashing.
Clemens Arnold ist Experte für Nachhaltigkeit in der Event-, Messe-, Kongress- und Sportbranche. Er bietet umfassende Beratung für Unternehmen, Verbände, Organisationen, Veranstalter und Agenturen u.a. bei Lufthansa Training & Conference Center, Hays AG, Vodafone GmbH, Allianz Global Investors GmbH u.v.m.
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