
Fishbowl, Open Space, Worldcafe, Speed Geeking, Walt Disney Strategie, Unconference oder Barcamp sind interaktive Konferenzformate. Eine Frontalbeschallung ist erwiesenermaßen die schlechteste Art von nachhaltiger Wissensvermittlung. Warum? Hier sind 10 Gründe für interaktive Veranstaltungsformate!
1. Menschen lernen gerne von Menschen
Kaffeepausen sind das meist unterschätzte Tagungsformat. Dafür muss nicht einmal der Kaffee gut sein. Der informelle Austausch von Wissen oder Informationen kommt oft zu kurz. Inszenieren Sie einmal GEH-spräche, zu zweit oder zu dritt.
2. Frontal ist Brutal
Eine*r spricht, 1.000 sitzen und werden bespielt. Konferenzalltag. Wenn das Ziel der Konferenz ist, Verhalten zu verändern, dann sicher nicht so. Es sei denn, Sie haben eine begnadete Rednerin vom Format einer Michele Obama eingekauft. Aber auch dann muss geklärt sein, was bezwecken Sie mit dem Vortrag?
3. Fishbowl ist kEine Vorspeise
Es gibt eine Reihe von bewährten interaktiven Formaten, die es auch introvertierten Teilnehmer*innen ermöglichen, sich an einer Diskussion zu beteiligen. Die FishBowl gehört dazu. Eine moderierte Diskussion mit Experten im Innenkreis und den Teilnehmer*innen im Aussenkreis ermöglicht es, sich kurzzeitig mit einer Frage oder Expertise einzubringen und dann aber auch wieder nur zuzuhören.
4. Auf einen Espresso im World Cafe
Fast das Standardformat, um in größeren Gruppen komplexe Themen zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Ein sehr stringenter Ablauf bildet den Rahmen für viel Kreativität in kleinen, sich ständig verändernden Gruppen.
5. Die 3-Sekunden-Realität nach Daniel Kahneman
Unser Gehirn besteht aus zwei Teilen, dem Erlebnis-Ich und dem Erinnerungs-Ich. Das Erinnerungs-Ich zerlegt unser Hier und Jetzt permanent in kleine 3-Sekunden-Sequenzen und entscheidet blitzschnell, ob es wert ist, diese aktuelle 3-Sekunden-Sequenz in das Erinnerungs-Ich zu überführen und zu speichern. Überlegen Sie sich, wie viele und welche 3-Sekunden-Sequenzen Ihre Teilnehmer im Gedächtnis behalten sollen, wenn Sie Ihre Konferenz planen.
Podcast Daniel Kahneman: Experiencing Self and Remembering Self
6. Jeder Mensch lernt unterschiedlich
Wir entwickeln uns durch die Aneignung von Wissen, von Fähigkeiten, von Verhalten und durch die Interaktion mit anderen Menschen. Berücksichtigen Sie diese 4 Arten des Lernens, wenn Sie Ihre Konferenz planen.
7. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“
Konfuzius *551 v. Chr. †479 v. Chr.
8. VeranstaltungsRÄUME sind TheatErbühnen, um Verhalten zu Verändern
Die Parlamentarische Sitzordnung ist leider immer noch Standard bei vielen Konferenzen. Sie ist praktisch für die Konferenzlocation und den Konferenzausrichter. Leider aber nicht für die Teilnehmer*innen, die i.d.R. nur den Rücken der Person vor ihm/ihr sieht. Versuchen Sie einfach mal das Format eines Townhall Meetings und platzieren Sie die Redner in die Mitte.
9. Geteiltes Wissen ist DoppeltES Wissen
Durch Interaktion geschaffene Plattformen, auf denen sich ihre Teilnehmer*innen auf Augenhöhe begegnen und austauschen können, schaffen Mehrwerte.
10. Interaktion geht auch digital
Zoom ist ein Medium der Onlinekommunikation. Zoom bietet z.B. sogenannte Break-Out Rooms, die sich hervorragend als virtuelle Bistrotische in einem Networking-Szenario nutzen lassen.
Das Berliner Start-up Wonder bietet eine visuelle Plattform, auf der sich Konferenzteilnehmer wie auf einem Empfang, ungezwungen von Tisch zu Tisch bewegen können, um Networking zu betreiben.
Wir danken Gerrit Jessen für diesen Beitrag. Gerrit Jessen, CED CMM CMP hat in den letzten 25 Jahren erfolgreich Unternehmen im Bereich Live-Kommunikation entwickelt und seine Teams motiviert persönliche und unternehmerische Erfolge zu erzielen.
Hier finden Sie 8 wichtige Tipps, wie interaktive Veranstaltungen gelingen.